BCL&RR – 0-4-0 gas-mech Boxcab #3

Posted by Gerd on Samstag, 31 Oktober 2009

Als ich vor einiger Zeit von europäischer Feldbahn auf die US-Waldbahn umschwenkte habe ich meine Gmeinder Bdm 20/24 im Maßstab 1:5 durch einen kleinen Umbau für die neue Waldbahn angepasst. Allerdings lies sich dabei nicht die Maßstabsdifferenz zu 1:6 verbergen. Auf den Bildern unten schaut die Lok zwar ganz nett aus, aber im Vergleich zum übrigen Rollmaterial war sie doch deutlich größer und passte somit nicht in das Gesamtbild. Da die Lok noch dazu „zu modern“ für die von mir angestrebte Epoche war musste eine Lösung her.

Nach ein paar Recherchen im Internet kam ich auf die sogenannten gas-mech Boxcabs welche ab den 1915er Jahren auf kamen. Diese kleinen Lokomotiven mit Benzin-Mechanischem Antrieb bildeten somit den Anfang noch vor den Diesellokomotiven und würden somit recht gut zu meiner Bahn passen. Zwar wäre die Lok nagelneu, aber auch eine kleine Waldbahn entwickelt sich weiter wie ein Modellbaukollege immer zu sagen pflegt.

Somit ging es im Spätjahr 2009 der alten Gmeinder-Diesellok an den Kragen. Diese Lok war meine erste 5″–Maschine und hat immer treue Dienste geleistet. Obwohl sie nur aus Holz besteht ^^ Zweifler hatten mich oft wegen der Wahl des Baumaterials aufgezogen. Das Modell wird durch einen 24V/450W Elektromotor angetrieben, welcher seine Energie aus zwei Blei-Gel-Akkus bezieht, welche unter dem Motorvorbau untergebracht sind. Jeder Akku bringt 12V/42Ah und reichen in Reihe geschaltet für fast 3 Tage Fahrspaß ohne aufladen. Gesteuert wird die Lok über einen nach gebauten Drehzahlsteller von Conrad-Elektronik und einem Handbedienteil. Eine neue Regelung mit Fernsteuerung soll 2010 folgen.

Zunächst wurde die Lok bis auf den Rahmen zerlegt. Da ich bei Bau immer auf eine leichte Demontage für Wartungsarbeiten achte war dies ohne größere Probleme zu bewerkstelligen. Nur die Spaxschrauben im Boden des Führerhauses musste ich länger suchen, da diese gut versteckt waren. Da sich der Antrieb bewährt hat wurde der komplette Rahmen beibehalten. Lediglich die Länge wurde angepasst. Da die Radsätze um 20mm nach vorne verlagert sind habe ich am Heck 40mm abgetrennt um so den Rahmen wieder symmetrisch zu machen.

Nun folgte der Schrittweise Umbau des Fahrwerkes. Für die neue Bodenplatte wurden Leisten aus 20er Multiplex (war halt gerade da) seitlich angeschraubt. Man erkennt deutlich den Höhenunterschied zur alten Bodenplatte. Auch die Achslager wurden gegen feinere Lager getauscht. Die Federung liegt in der Rahmenwange, so dass außen keine Nachbildung erfolgen musste. Aus 16er Multiplex wurden schwere neue Pufferbohlen hergestellt welche mit den Kupplungen und Rangiertritten versehen wurden. Nach dem ersten Anstrich in dunklem Grau ging es an den Einbau der Steuerung. Die beiden Akkus mit je 15kg geben das nötige Gewicht für die Zugkraft.

Für den Aufbau hatte ich mir im Baumarkt Platten aus 10er Pappelsperrholz zuschneiden lassen. Auf diesen wurden zunächst das Fachwerk und die Fensterausschnitte aufgezeichnet. Nachdem die Fenster mittels Stichsäge ausgeschnitten waren wurde die Kiste verleimnagelt und zur Probe auf das Fahrwerk gesetzt. Anschließend habe ich aus 1mm Sperrholz Leisten geschnitten und auf die Hütte geklebt und mit bisher 500 Nägeln als Nietkopfimitaten versehen. Es sind aber erst 3 Seiten fertig. Die zweite große Seite fehlt noch =)

In Summe waren es dann 7 Schachteln mit je 120 Nägel (!) dir für die Nietköpfe drauf ging. Respekt. Mittlerweile habe ich angefangen die Lüftungsgitter einzusetzen. Die Rahmen wurden aus Sperrholz auf der cnc-Fräse hergestellt. Gleiches gilt für die Rahmenteile der Fenster und Türen. Die Griffstangen habe ich aus 4mm Rundalu gebogen und ins Gehäuse eingeschraubt. Hierzu wurden an den Enden 4mm Gewinde geschnitten und die Griffe mit Muttern im Gehäuse befestigt.

Das Dach entstand aus 4 Rippen, die die Rundung ergeben und einer 4mm Sperrholzplatte die über diese Spanten gezogen wurde. Das Dach ist abnehmbar um die Akkus einsetzen zu können. Zum Abschluss kam noch eine größere Lackieraktion, bis die Lok dann endlich im fertigen Farbkleid auf der Werkbank stand.